Lebenswert . Leben . Lernen

             Die Illusion von der Willensfreiheit    Gefühle bestimmen, was wir wollen

Die Quellen der Informationen in diesem Blog sollen Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis sein.

Auf wissenschaftliche "Beweisführung" soll hier ausdrücklich verzichtet werden.

2017-11-19

Die Erde ist eine Scheibe und der Wille des Menschen ist frei

296237131187747246-erdscheibe.full.jpgEs wird der Tag kommen, da werden Menschen lächelnd zurückblicken, auf die Zeit, wo es normal war, an die Willensfreiheit zu glauben. So wie wir heute lächelnd zurückblicken auf die Menschen, die „damals“ davon überzeugt waren, dass die Erde eine Scheibe sei, dass die Sonne um die Erde kreist, dass die Erde das Zentrum des Universums sei, dass es einen Teufel gäbe, dass der Papst unfehlbar sei, usw.
Alles was auf Irrtümern aufgebaut ist, ist zerbrechlich. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da zerbröseln sie immer mehr, bis sie irgendwann ganz der Vergangenheit angehören. Dann blickt man zurück und denkt: „Wie konnte man das nur glauben?“ Das erlebt der einzelne Mensch in seiner Entwicklung, genauso auch die Menschheit.
Eine veränderte Sichtweise der Allgemeinheit geschieht nicht von heute auf morgen und nicht durch eine Nachricht in den Massenmedien. Die veränderte Sichtweise wird von Mensch zu Mensch weitergetragen. Wenn eine gewisse Anzahl von Menschen diese neue Sichtweise als richtig in sich aufgenommen hat, wird dieses Wissen zum Allgemeinwissen. (s. Rupert Sheldrake)
Der Glaube an die Willensfreiheit konnte sich so lange halten, weil nur so wenige Menschen sich selbst beobachten. Das ist nicht zuletzt die „Schuld“ der Kirche, die uns ein falsches Gottes- und Menschenbild lehrt. Wenn Menschen in den Spiegel schauen entdecken sie früher oder später, dass da Dinge in ihnen sind, die gar nicht zu dem passen, wie und was sie nach dem Vorbild der Kirche, der Eltern usw. sein sollten. Dann bleibt der Blick in den Spiegel nur oberflächlich. Und wenn der Blick in den Spiegel oberflächlich bleibt, dann lässt sich nicht alles entdecken. Das, wovor man zurückgeschreckt ist, hat Dinge verdeckt, die wir aber kennen und „anerkennen“ müssen, um uns selbst besser zu verstehen. Erst dann können wir unser Leben auf „Felsen“ aufbauen. Wer ein wenig das Neue Testament kennt, wird sich hier an die Worte Jesu erinnern. Wenn wir uns nicht selbst erkennen und „anerkennen“ bauen wir unser Leben auf Sand auf. Ein Leben auf Sand führt dazu, dass wir immer das machen, das denken, was andere machen und denken. Wir suchen uns im Außen das, was am besten zu uns passt. Das ist aber eben nicht das, was wirklich unser Innerstes ist. Was uns im Außen begegnet, kann uns helfen, unserem innersten Kern zu begegnen. Wenn wir aber nur nachplappern was andere sagen, nur nachmachen, was andere machen, wird das nicht geschehen.
Und das wäre sehr schade, denn das unermessliche Wunder, das ein jeder ist, lässt sich nur auf der Reise in das eigene Innere entdecken. Und wenn das entdeckt ist, finden wir es überall – auch im Außen, in jedem Lebewesen und in der Materie.
Dann ist auch die Diskussion um die Willensfreiheit nicht mehr nachvollziehbar. Wir fühlen uns dann geborgen in den wunderbaren Gesetzen, die alles um uns und in uns regeln, auch das, was wir wollen. Dann sind wir froh, dass das, was wir wollen, nicht zufällig zustande kommt. Wir werden dann aber auch wissen, dass wir Ursachen schaffen können, die darauf Einfluss nehmen, was wir wollen. Das machen wir dann, wenn wir mit den Folgen unseres Verhaltens konfrontiert werden. Etwas, was wir gemäß unserem Willen ausführten, hatte z.B. nicht das gewünschte Ergebnis. Oder wir haben neue Erkenntnisse und sehen jetzt die Möglichkeit, etwas, was wir bisher wollten, durch etwas Besseres zu ersetzen. Das hat mit Willensfreiheit nichts zu tun. Wir müssen immer das wollen, was uns als das Beste erscheint. – Was ist das für ein genialer Schöpfergeist, der das Leben mit diesem Impuls ausgestattet hat? Und was ist ein solcher Gedanke für ein Sprung in der Geschichte der Menschen, wenn wir bedenken, was die Kirche uns für ein Menschen- und Gottesbild gelehrt hat?
Solch ein Sprung ist nur möglich, wenn mehr und mehr die Wahrheit ans Licht kommt. Nicht die  Wahrheit darüber, was wir oder andere getan haben. Nein. Mit Wahrheit meine ich, dass Irrtümer aufgelöst werden, und wir erkennen, wer und was wir im Innersten sind. „Alles wird offenbar werden“, sagte Jesus. Ich glaube, dass er das damit zum Ausdruck bringen wollte. Und auch seine Aussage: „Die Wahrheit wird euch frei machen“, verstehe ich auf diese Weise. Frei vom Irrtum der Willensfreiheit. „Frei“, den inneren Widerstand dagegen aufzugeben, dass wir von wunderbaren Gesetzen geführt werden. Das Gesetz bestimmt, dass wir das Beste wollen müssen. Was das Beste konkret für uns ist, schreibt das Gesetz nicht vor. Das Gesetz überlässt es den Dingen in uns und unserer Sichtweise. Es ist vergleichbar mit dem Gesetz der Schwerkraft. Das Gesetz bestimmt, dass das Blatt auf den Boden fallen muss. Das Gesetz bestimmt aber nicht, wo das Blatt landet. Das Blatt landet aber auch nicht zufällig dort, wo es landet. Der Wind, Luftbewegungen, die Luftfeuchtigkeit, das Gewicht des Blattes, die Temperatur, die Form des Blattes und noch anderes haben Einfluss auf die Flugbahn des Blattes. So ist es mit dem, was uns im jeweiligen Augenblick unseres Lebens als das Beste erscheint. Unsere Lebenssituation, unsere Erfahrungen, die Einstellungen und Glaubenssätze aus den Lebenserfahrungen, unsere kurzfristigen Ziele, unsere Lebensziele, unsere Vorstellungen über den Sinn des Lebens usw. – all das entscheidet darüber, was sich in uns als das zeigt, was wir wollen.
 
Was geschehen ist, können wir nicht ändern, aber unsere Sichtweise darüber können wir ändern. Und wenn wir das Gesetz erkennen, das unseren Willen bestimmt, werden wir eine andere Sichtweise einnehmen, über das, was uns Leben begegnet ist und was uns im Leben begegnen soll, eine Sichtweise, die uns das Leben lebenswerter erscheinen lässt.
 
Diese unvollkommenen Gedanken konnte ich heute aus meinem vollkommenen Inneren zu Tage fördern.
19.11.17
Viele Grüße, H1 (Heinz)

h1_heinz - 18:34:35 @ Willensfreiheit - Eine Illusion | 1 Kommentar

  1. charlie brown

    2017-11-21

    dies ist ein test-kommentar

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