Lebenswert . Leben . Lernen

             Die Illusion von der Willensfreiheit    Gefühle bestimmen, was wir wollen

Die Quellen der Informationen in diesem Blog sollen Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis sein.

Auf wissenschaftliche "Beweisführung" soll hier ausdrücklich verzichtet werden.

2017-11-15

Je (ge-)wichtiger desto schwerer

Mit zunehmendem Lebensalter wird es schwieriger, sich mit neuartigen Ansichten anzufreunden. Insbesondere ist das der Fall, wenn die neue Ansicht der alten Gewohnheit widerspricht. So ist es mit der „Botschaft“, dass die Willensfreiheit eine Illusion ist. Je wichtiger jemandem der Gedanke ist, dass er über einen freien Willen verfügt, und das ist dann völlig unabhängig vom Lebensalter, um so heftiger wehrt er sich dagegen. Er „will“ dann beweisen, dass er mit seiner Sichtweise richtig liegt und die andere falsch ist. Zum Beispiel streckt er seinen rechten Arm in die Luft, zieht dabei noch eine Grimasse und meint dann, dass er damit seinen freien Willen bewiesen habe, weil ihn ja niemand dazu gezwungen hätte, den Arm in die Luft zu strecken und eine Grimasse zu schneiden. Dass er genau damit beweist, dass sein Wille nicht frei ist, kommt ihm nicht in den Sinn. Er erkennt nicht – oder will es nicht erkennen, dass er eben genau durch die Aussage von der Illusion der Willensfreiehit zu dieser Handlung veranlasst wurde. Sein Wille kam eben nicht „frei“ zustande. – Je älter Menschen werden, umso fester ist in der Regel ihr Gedankengebäude über das Leben, über Gott und die Welt geworden. Wenn solch ein massives „Gebäude“ ins Wanken gerät, ist es etwas ganz anders, als wenn ein junger Mensch mit neuen Gedanken konfrontiert wird. Der junge Mensch ist noch am Auspronieren, mit welchen Gedanken-Bausteinen er am besten leben kann. Er hat in der Regel noch keine endgültig festgelegte Weltsicht und ist bereit, Neues auszuprobieren. Der junge Mensch lebt im Außen noch eher in Mietwohnungen, also in dme was andere ihm zur Verfügung gestellt haben. Und was seine Innenwelt betrifft ist es ähnlich. Da herrschen Gedanken vor, die er von anderen übernommen hat. Bis er irgendwann genügend gefestigt und sesshaft geworden ist und ein massives Haus baut, und auch seine Innenwelt, die Gedanken, Einstellungen und Glaubensätze als sein Eigentum betrachtet. Da ist es gut, wenn man auf „Felsen“ gebaut hat. Felsen im übertragenen Sinn sind Gedanken und Erkenntnisse die wir am eigenen Leben auf Tragfähigkeit überprüft haben. So ist es wichtig, im Leben herauszufinden, welche Gedanken, Erkenntnisse, Einstellungen und Glaubenssätze habe ich von anderen übernommen. Als dann sollten wir daran gehen, diese Dinge zu überprüfen. Was hilft mir am besten, mein Leben lebenswert zu gestalten?
 
Eine einfache Formel dafür, was lebenswert ist: Was macht mir Freude und schadet anderen nicht?
Eine Steigerung davon: Was macht mir Freude und freut gleichzeitig andere?
 
Der Weg dorthin kann steinig und schwierig sein. Aber wir hätten die Freude nicht, wenn wir nicht auch die Anstrengung hätten.
 
Wie sieht es aus mit der Willensfreiheit? Hast du sie selbst entdeckt? - Dass der Mensch einen freien Willen haben soll, haben andere uns gesagt. Und wir haben uns daran gewöhnt, dass es so sei.
 
Beobachte dich im Alltag. Warum „willst“ du dies oder das? Oder warum willst du dies oder das nicht?
 
In meinen nächsten Ausführungen werde ich auf den Nutzen eingehen, den wir haben, wenn wir wissen, wie zustande kommt, was der Mensch „will“, wenn wir also die Illusion der Willensfreiheit aufgelöst haben.
 
Meine Hochachtung für jeden, der bis hierhin gelesen hat, egal ob mit Zustimmung oder Abwehr.
Soviel Unvollkommenes konnte ich aus meinem vollkommenen Inneren zu tage fördern.
15.11.17
Viele Grüße, Heinz

h1_heinz - 14:47:58 @ Willensfreiheit - Eine Illusion | Kommentar hinzufügen